Dienstag, 25. März 2008

247. Deliverance

Diese windig kalten und verschneit/verregneten Osterferien bieten mal wieder viel Zeit zum Lesen und ich habe mich über einen Roman hergemacht, der den harmlosen Titel "Flussfahrt" trägt. Im Englischen heißt er "Deliverance" und die Verfilmung bekam im Deutschen den anheimelnden Titel "Beim Sterben ist jeder der erste".
Im Grunde geht es um ein verlängertes Wochenende, dass einige amerikanische Freunde bei der Befahrung eines von einem Stauprojekt bedrohten Wildflusses irgendwo im Hinterland Georgias verbringen wollen. Was harmlos beginnt verläuft alptraumhaft: zwei Männer überfallen sie, einer der Freunde wird vergewaltigt, der Täter anschließend von einem Pfeil durchbohrt. Der zweite Fremde flieht und macht Jagd auf die Reisegesellschaft - am Ende wird er gejagt und ebenfalls mit Pfeil und Bogen "erlegt". Von den vier Freunden stirbt jedoch zwischenzeitlich einer infolge eines Streifschusses und zwei kommen schwer verletzt am Ziel der Flussfahrt an.
Diese Flussfahrt ist eine blutrünstige Erzählung, die harmlos und geradezu langweilig anfängt, sich immer mehr steigert und schließlich mit einer raffinierten Lügengeschichte endet, die die Flussfahrer von jeder Verantwortung für das Geschehene befreit.
Ich erinnere mich, dass ich als Jugendlicher einmal den Film gesehen habe und ihn entsetzlich fand. Ich muss ihn mir wohl irgendwann mal wieder ansehen, befürchte aber, dass es mir wieder ähnlich gehen wird.
Auch das Buch kann ich - trotz aller Spannung - wenig gut finden. Es ist einfach eine blutrünstige Räuberpistole und die Kanu-bezogenen Elemente dokumentieren eigentlich nur, dass eine schlecht geplante Kanutour von unerfahrenen Bürohengsten - auch ganz ohne kriminelles Beiwerk - fatal enden kann.

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