Samstag, 7. März 2009

Auffrischen der Süllränder

Der Solocanadier benötigt gelegentlich einen sanften Anschliff und frisches Leinöl. Über den Süllrand schabt so manches - nicht zuletzt das Gewicht des Bootes, wenn ich es über den Dachträger des Autos schiebe. Vorsorglich habe ich solches und etwas Schleifpapier im Bootshaus deponiert. Am Nachmittag bin ich mit den Hund dahin gefahren in der vagen Hoffnung eine kleine Neckarinselrunde machen zu können. Aber der Pegel ist so hoch, dass bereits die neuralgische erste Stufe des Anlegers überspült ist. Das bedeutet, dass ich auf dem Rückweg nicht mehr gegen die Strömung ankomme (schon gar nicht mit dem Hund an Bord). Also habe ich das Boot auf Böcke gelegt und ein wenig geschliffen während ich die Bestie mit einem Tennisball in Bewegung gehalten habe. Dannach habe ich das Öl aufgetragen und den Lappen (in Wirklichkeit ein Stück weiches Klopapier) anschließend in der Feuerstelle entsorgt.
Weil ich das frisch geölte Boot nicht gleich wieder an das Bootsregal hängen wollte habe ich zwischenzeitlich ein paar Eimer Wasser aus dem Neckar geholt und unsere neue alte Bank ein wenig sauber gemacht.
Vor dem Wiedereinlagern des Bootes habe ich mir mal den Bug genauer angesehen. Die Süllränder sind da schon reichlich mitgenommen. Das ist konstruktionsbedingt. Um die Bootswände abzudecken wurden Profilgefräste Eschenholzleisten verbaut, die an der Oberkante einen sehr filigranen Rand haben, der am Ende eben zum Vorschein kommt. Genau da muss das Boot aber bei unachtsamen Kehrwassermanövern immer mal wieder einen Stubser gegen Böschungskanten oder andere feste Flusseinfassungen bis hin zu Felsen wegstecken. Oder beim Portagieren und damit einhergehenden gelegentlichen Ablegen des Bootes in Astgabeln sind es diese Enden, die auf dem rauen Boden hin und her kippeln.
Aber gegen solche 'in Würde' gealterten und abgenutzten Eschenholz-Enden ist genau deshalb ja auch eigentlich nichts einzuwenden. So sieht eben ein Boot aus, das benutzt wird.
Für Morgen haben wir uns vorgenommen die Steinlach, einen kleinen Seitenbach des Neckars, der in Tübingen einmündet, abzupaddeln. Hoffentlich ist dann noch genug Wasser auf dem Bach.

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