Montag, 27. April 2009

Bootsklinik 1

Der vor eineinhalb Jahren reparierte Ocoee ist in diesem Winter dermaßen geschunden worden, dass ein neuerliche Grundrenovierung unumgänglich wurde. Das Boot hat tiefe Kerben, durchgehende Risse, Beulen und an vielen Stellen sind die auflaminierten Matten abgeplatzt. Wir müssen künftig klar machen, dass dieses Boot nur noch für Trainingszwecke in leichtem Wildwasser eingestzt werden kann. Wer schweres Wildwasser fahren will soll das in einem eigenen Boot machen.

Micha und ich habe uns jeweils einen Tag Urlaub genommen um die an diesem Boot und an manch anderem liegen gebliebenen Projekt notwendigen Arbeiten vorzunehmen und wir haben an diesem Tag - an dem ich nur sechs Stunden (Mich volle neun!) mitmachen konnte - gerade einmal die Hälfte erledigt gekriegt. Dabei hätte ich so gerne auch mein gespaltenes Lieblingspaddel sowie zwei weitere Bruchpaddel mit einer Glasmatte geschient, in Rainers Boot muss der Sitzblock neu eingeklebt werden weil er sich beim Hallenbadtraining gelöst hat und an Rolfs Yukon sollte das hintere Skid-Plate unten angeschliffen und neu mit Harz verklebt werden bevor damit jemand irgendwo hängen bleibt und es abreisst (das haben wir zwischenrein dann auch hingekriegt).

Jedenfalls haben wir erst einmal Bestandsaufnahme gemacht und dabei immer mehr Wunden am Boot entdeckt, die wir sorgfältig ausgeschliffen haben (die übelsten hat Micha schon am Samstag mit einer flexiblen Zweikomponentenknetmasse ausgefüllt). Parallel haben wir den alten Tandem WW-Canadier mit einem schon lange vorbereiteten Sitzblock ausgestattet.
Mir gelang es gleich am Anfang mir einen kleinen Karbonsplitter in die Handfläche zu rammen - den muss ich heute noch raus operieren sonst kann ich am Wochendende nicht paddeln.
Die Klebestellen wurden geschliffen und gereinigt und abgeklebt und anschließend mit Epoxydharz überstrichen. Micha hat sich beim Hersteller aufwändig beraten lassen und das passende Material beschafft (bei mir hätte das ewig gedauert und er hat das einfach in die Hand genommen - super!) und so konnten wir das Harz mit einem speziellen Weichmacher anreichern, der hoffentlich eine ähnliche Flexibilität erreicht wie das Royalex. Schließlich wurden Glas- und Aramid/Kevlar-Matten auflaminiert.

An dem Punkt musste ich Micha alleine lassen aber da offenbar der Hauptverursacher der Blessuren seine Mithilfe angekündigt hatte meinte ich das verantworten zu können. Wie ich erst später erfuhr kam lediglich Rainer, der an seinem Boot noch eine Macke auszubessern hatte, so dass Micha jetzt die meiste Arbeit selbst gemacht hat. Aber es muss jetzt noch geschliffen und nachgearbeitet werden. Da müssen wir sicher noch einige Stunden investieren. Ob das Boot dann wieder so gut, wie nach der ersten Reparatur sein wird, kann man jetzt noch nicht sagen. Ich setze große Hoffnungen auf den Weichmacher.
Am Sattelsitz im Tandemcanadier müssen noch Thwarts eingefügt werden unter die der Sitz zusätzlich verkeilt wird, dann ist an den Riemen noch einiges zu machen und der Sitzblock selbst braucht eine polsternde Schicht, da wir nur sehr festes und leider auch steifes Material zur Verfügung hatten (Micha hat das geschenkt bekommen). Irgendwann in der übernächsten Woche (oder am Wochenende wenn das mit den Kringel-Treffen nicht klappen sollte) werden wir das in Angriff nehmen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Axel - für die Bootsarbeite habe ich noch eine Webseite wo man viele Technische Datenblätter finden kann: http://www.swiss-composite.ch/
    Links im Menue auf Dokumentationen und da findet man dann eigentlich alles. Der PDF Katalog ist auch sehr Informativ. Bestellen dürfte in DE für zwar einfacher sein, aber hier hat man mal alles auf einen Blick... .
    Gruss aus der Schweiz,
    Axel

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