Samstag, 29. Januar 2011

Demut

Gegenwärtig gibt es wenig zu berichten - Paddelunternehmungen sind nicht einmal für das Wochenende geplant (allenfalls eine Neckarinselrunde am Sonntagmittag) und Bücher lese ich gerade auch nicht besonders intensiv.

Berichtenswert ist jedoch, dass Klemens es sich seit dem Freitagstraining vor einer Woche zur Aufgabe gemacht hat, mir die Canadierrolle systematisch bei zu bringen. Ich habe die Rolle ja im vorletzten Dezember erstmalig vorbildlich bewältigt und gleich drauf wieder verlernt um sie im letzten Herbst dann doch eher zufällig mal wieder hin zu kriegen. Klemens absolviert die Rolle inzwischen mit erstaunlicher Beständigkeit - stets scheinbar langsam und bedächtig aber kraftvoll, elegant und wirkungsvoll. Bei der Trainingseinheit am letzten Freitag legte er besonderen Wert darauf, dass ich "meinen Diener" machte, also mit der Stirn am Paddelschaft blieb und erst ganz zum Schluss des Bewegungsablaufs die Arme zum Einsatz brachte und mich mit einer Streichbewegung über die Wasseroberfläche (und mit dem Kopf dicht über den Onside-Süllrand hinüber zum Offside-Süllrand) aufrichtete. Bemerkenswerterweise funktionierte dieser Bewegungsablauf auch erstaunlich gut (bis mir die Puste ausging und mir die Erzählungen über neuerliche amouröse 'Rollübungen' im Kreis der Paddelfreunde die Konzentration raubten).

Beim heutigen Training im Hallenbad war ich anfangs wieder konzentrierter und habe es ein/zweimal (von vielen Fehlversuchen) wieder ganz gut hin gekriegt. letztlich neige ich aber immer noch dazu am Ende das Paddel tief, senkrecht und wirkungslos ins Wasser zu tauchen statt mit einem Schwung nach vorne einen letzten Impuls zum Aufrichten zu geben.Nächstes Mal will Klemens Filmchen drehen - da kommen dann noch mehr Schwächen zum Vorschein.

Klemens' Aufrichthilfe gibt mir immer das Gefühl, dass ich's so ganz falsch nicht mache - ich komme ja wieder hoch. Aus seinen Korrekturen picke ich mir dann einen Aspekt heraus, versuche den zu verbessern und mache 12 andere Sachen wieder falsch. Mal sehen wie lange wir durchhalten und ob die diesjährige Hallenbadsaison ausreicht.

Ich betrachte diese dergestalten Rollübungen als kleine Demutsübung gegenüber den Kräften des Wassers: Wenn die mich schon aus dem Gleichgewicht bringen habe ich mich beim Wiederaufrichten wengistens demütig zu verhalten (einen "Diener" machen).

 Vor dem Hallenbad hatten wir uns noch beim Verstauen der Boote auf unseren Vehikeln über den Fuhrmannsknoten (Trucker's Hitch) unterhalten und ich habe jetzt mal im Internet nach einer guten Darstellung gefahndet.
Diese erscheint mir am besten weil bei ihr am Ende nur ein Strang umschlungen und verknotet wird. Das ist sicherer als beide Stränge zu verknoten wie in einer anderen weit verbreiteten Anleitung.

1 Kommentar:

  1. Hi Axel,
    ohne zu wissen was die Erntehelfer/Fuhreute, etc. vergangener Jahrhunderte nun wirklich gemacht haben, der "dieser" Link entspricht zumindest von der Schlinge her dem was ich kenne, der folgende overhandknot oder halbe Schlag erscheint mir völlig abstrus, aber interessant. Werd ich mal ausprobieren. Die im "einer anderen" link gezeigten Varianten kommen mir deutlich umständlicher und damit für unsere Anwendungen weniger sinnig vor. (Wie gut daß wir nicht in einem Forum sind, sonst wär ich jetzt auf Wochen mit Rechtfertigungen beschäftigt, kicher!)
    Gruß
    Lutz

    AntwortenLöschen