Samstag, 26. November 2011

Glaubenskrise


Irgendjemand hat gleich beim evangelischen Stift eine grüne Bibel (ist Grün nicht eigentlich die Farbe des Propheten?) in den Neckar geworfen und ich wollte sie - trotz religiöser Skepsis - dort nicht länger dümpeln lassen. Deshalb habe ich sie zunächst mal zum Abtropfen und Trocknen ins Geäst gehängt. Vielleicht nimmt sich jemand ihrer an und findet damit Orientierung im Leben, die der vorherige Besitzer offenbar verloren hat.


Die kann man ja brauchen. Vermutlich brauche ich die auch denn ich konnte der Versuchung nicht widerstehen einen anderen Fundgegenstand auf meiner morgendlichen Neckarinselrunde im sonnenverwöhnten Tübingen an der Uferböschung mit zu nehmen. Der alte Stuhl mit dem kaputten Geflecht liegt dort nun schon seit Monaten und ist aufgrund der Trockenheit der letzen Wochen gut erhalten, tadellos in Schuss und steht jetzt zum Weitertrocknen im Bootshaus weil ich mit dem großen Familiencanadier unterwegs war, der sich für derartige Möbelspeditionsaufgaben hervorragend eignet.


Ich kann derartige Dinge schlecht liegen lassen und bedauere es immer wieder wenn so etwas sinnlos verrottet. Den Stuhl werde ich in einigen Wochen nach Hause holen, das kaputte Geflecht abnehmen, die Lackreste wegschleifen, ihn einölen und mit Gurtband (kariert!) bespannen. Ich bin sicher, dass er noch lange Jahre zu gebrauchen sein wird.
Ob ich nicht besser das Buch mitgenommen hätte?

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