Dienstag, 27. Dezember 2011

"Dritter" Weihnachtsfeiertag

Stefan hatte mit Eckhard eine Paddeltour für den 27.12. vereinbart, an die ich mich unbescheiden angehängt hatte. Die Fahrt wurde irgendwann von der Großen Lauter auf die Jagst verlegt. Und es haben sich - nachdem das im Forum bekannt gegeben wurde -  zahlreiche Paddler interessiert gezeigt. Dass letztendlich Jörg, Eckhard und ich unter uns blieben hat unterschiedliche Ursachen. Der Grund für Stefans Fernbleiben ist eine Erkrankung. GUTE BESSERUNG!


Wir trafen uns - wie vereinbart - um 10:00 Uhr in Krautheim, luden die Boote ab und Jörg und Eckhard brachten ein Auto an die Aussatzstelle. Als sie wieder kamen war ich schon einige Runden unterhalb des Krautheimer Wehr gepaddelt (was sich in der detaillierten Karte gut abbildet).

Schon bei der Fahrt zur Einsatzstelle konnten wir beim Blick auf den Fluss erkennen, dass der Pegel noch höher war als auf der Fahrt auf der gleichen Strecke im vergangenen Dezember. Recht braune Brühe wälzte sich unter grauem Himmel flussabwärts. Die Strömung verursachte immer wieder ganz ansehnliche Wellen und das eine oder andere Mal bedauerte ich, dass ich nicht ein etwas wildwassertauglicheres Boot gewählt hatte.


Ich hätte mir zum Beispiel Rolfs Raven ausleihen können oder meinen M.E. nehmen können. Mein flach gebauter Independence nahm zweimal einen Schwall Wasser aus Wellenspitzen über, der sich großflächig über meinen Knien verteilte. Die anderen beiden hatten geeignetere Boote.

An zwei Wehren mussten wir die Boote umtragen. Am ersten unterhalb von Winzenhofen lag ein älteres offenbar angeschwemmtes Rennkajak mit einer originellen Inspektionsöffnung.


Ich legte mein Boot vertrauensvoll neben das augenscheinlich aufgegebene Boot, das früher bestimmt mal einen stolzen Besitzer hatte. Wir machten an der Stelle eine kleine Vesperpause, umtrugen das Wehr und setzten darunter wieder ein.

Irgendwo auf der Strecke kamen wir an einen fast durch geknabberten Baum. Die Biber sind jetzt auch an der Jagst aktiv. Es ist beeindruckend, was für große Späne sie mit ihren Zähnen aus dem Holz schneiden. Offenbar sind sie bestrebt, den Baum so zu fällen, dass er zum Ufer hin fällt.


In Gefällepassagen wurde die Strömung richtig schnell und die rechts oder links liegenden Kehrwässer machten es erforderlich das Boot bei der Einfahrt richtig weit aufzukanten. Tat man das nicht geriet es bedenklich ins Schwanken. Erfreulicherweise kippte kein Boot um.

Am zweiten Wehr bei Kloster Schöntal umtrugen wir erneut. Das Einsetzen der Boote erwies sich an diesem Wehr als etwas mühsam, da das Wasser bis an die Mauer heran gestiegen war. Wir mußten beim Weiterpaddeln bis dicht an den Rücklauf des Wehrs heranfahren.

Schließlich erreichten wir das Wehr in Berlichingen, bei dem Eckhards Auto geparkt war. Jörg und ich wechselten noch die Boote, er zeigte mir, dass man meins wirklich bis zum Süllrand aufkanten kann - etwas, was ich mich nie recht traue -, ich überzeugte mich von der vortreffliche Qualität seines schmucken blauen Bootes. Dann hoben wir die Boote aus dem Wasser und fachsimpelten noch ein wenig über Reparaturen (meins hat eine nötig) und das Anbringen eines Bugschutzes (Eckhard kann das vortrefflich).


Schließlich wurden die Boote verladen, in Krautheim Jörgs Auto geholt und wir begaben uns auf die Suche nach einem Café um die Fahrt würdig ausklingen zu lassen. Leider fanden wir vor Ort keins und das im Kloster Schöntal war gerade wegen Renovierung geschlossen. Also verabschiedeten wir uns und fuhren müde und zufrieden heim.

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