Samstag, 16. August 2014

Ohrwurmpaddeln


Am Nachmittag hatte sich das wechselhafte und regnerische Wetter so weit stabilisiert, das in Erwägung gezogen werden konnte mal eine Runde zu paddeln. In Gedanken an meine Paddelfreunde, die gerade rudelweise südliche Urlaubsziele ansteuern und damit dem Frühherbst, der gegenwärtig bei uns Einzug hält, entfliehen, radelte ich zum verwaisten Bootshaus und wählte das Soloboot. Der Neckar war gerade im Begriff unseren Anleger zu überfluten (als ich zurückkam war er tatsächlich von Wasser bedeckt). Ich paddelte dennoch bergab in die Stadt, wo mir an der Spitze der Neckarinsel erste Stocherkähne, Tret- und Ruderboote entgegen kamen.


Im Takt des Paddelns grübelte ich über Phil Ochs "There but for Fortune" nach, das mir - wie es einem Ohrwurm ansteht - nicht mehr aus dem Sinn ging. In der Steinlachmündung fand ich einen Tennisball, mit dem ich Røskva glücklich machen konnte. Ein kleines Kind kletterte aus seinem Kinderwagen auf der Fußgängerbrücke um mir beim Paddeln zuzusehen. Dabei konnte ich ihm an der Stelle gar keine Show bieten. Ich paddelte zurück, arbeitete mich gegen die Strömung und den Wind wieder hinauf zum Bootshaus und radelte, "There but for Fortune" vor mich hin summend zurück nach Hause.

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