Sonntag, 18. Januar 2015

Erms zu zweit


Nach einer turbulenten Arbeitswoche, an deren Ende ich eine spontane aber weitreichende Entscheidung für eine berufliche Umorientierung getroffen habe, rettete mich Klemens aus dem Dauergrübeln über die Konsequenzen dieses Entschlusses indem er zu einer sonntäglichen Paddeltour einlud. Unsere sonst üblichen Mitstreiter hatten alle keine Zeit, keine Lust oder sie hatten schlichtweg nichts von diesem Unterfangen erfahren.

Wir blieben zu zweit und entschieden uns die naheliegende Erms zu paddeln. Die hatte - anders als beim letzten Mal im November - richtig gut Wasser (70cm), was das Risiko für Grundberührungen stark herabsetzte. Ich wählte deshalb den Phantom. Klemens war in seinem PE-Holmes unterwegs.

Wir besichtigten in Riederich an der Einsatzstelle zunächst den Katarakt, den wir bisher noch nicht gefahren sind. Heute würde ich ihn auch nicht gerne fahren weil er entsetzlich verholzt ist. Man kommt zwar an dem Holzverhau vorbei, sollte aber tunlichst bis zu dem Punkt nicht kentern.


Dann machten wir uns auf und paddelten bei einem Pegel von ca. 70cm auf einigermaßen klarem Schmelzwasser los. Luft und Wasser waren ziemlich eisig und anfangs hatten wir ziemlich kalte Hände, die wir an der ersten Umtragestelle mit wenig Erfolg aufwärmten.

Unterhalb des ersten Wehrs fanden wir diesmal durchaus paddelbare Zustände vor (zuletzt mussten wir ab hier eher eine Flusswanderung unternehmen und bekamen jede Menge Kratzer in die Boote). Die Welle unterhalb des nachfolgenden Schwalls war dennoch nicht hoch genug zum Surfen.


Der Nebel wollte sich nicht recht heben obwohl immer wieder erkennbar war, dass die Sonne einige Meter weiter oben bereits schien. Erst ganz gegen Ende unserer Fahrt kam sie zum Vorschein.


Das nachfolgende Schrägwehr, das wir so gerne hinunter sausen und an dem schon so manches spektakuläre Foto entstanden ist. konnten wir dieses Mal auch befahren. Es wird wohl unsere letzte Abfahrt von diesem Wehr hinab gewesen sein weil dort schon Vorbereitungen für einen Kraftwerkbau getroffen werden.


Ab hier war meine Kamera beschlagen weil in der Schwimmwestentasche, in die ich sie immer wieder stecke, eisig kaltes Wasser schwappte. Ich muss mir dringend eine bessere Lösung für die Unterbringung der Kamera unterwegs einfallen lassen.
Die Fahrt hat letztlich gerade mal eine knappe Stunde gedauert, aber in der Stunde hatten wir jede Menge Spaß und am Ende sogar warme Finger. Wir verabschie-deten uns und ich brachte mein Boot wieder zurück ins hoffnungslos überfüllte Bootshaus.

Klemens hat auch Bilder gemacht, die ich - wenn er sie mir schickt - nachreiche.

1 Kommentar:

  1. Hallo Axel,

    ein toller Bericht. Da hattet Ihr ja wirklich ganz schönes WW.

    Viele Grüße,

    Matthias

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