Montag, 28. August 2017

Lechwochenende

Norbert und Lutz hatten ein "Anfängerwochenende" am Lech ausgeschrieben und ich habe mich mal angemeldet (ich behaupte ja nicht, dass ich Anfänger bin, aber ich lerne immer noch etwas dazu).

Morgens um sechs fuhren wir am Samstag zu fünft los, frühstückten unterwegs in Memmingen und kamen trotz Stau an der Grenze einigermaßen pünktlich in Häselgehr an. Dort wurde das Auto ausgeladen, Die Autoinsassen dazu verdonnert die Zelte aufzubauen und ich fuhr das Vehikel hinunter zur Aussatzstelle bei der Brücke nach Hinterhornbach.

Dann gings zurück zum Campingplatz "Rudi", der von Volker betrieben wird (Rudi ist offenbar der Vater), wir zogen uns um, bildeten zwei Gruppen und paddelten los.

Von diesem ersten Tag habe ich keine Bilder weil meine Kamera im Auto liegen gelassen habe. Rolf hat allerhand Bilder und Videos angefertigt. Eins davon zeigt eine einigermaßen gelungene Jet-Ferry über eine glatte Stromzunge, an der wir ziemlich lange geübt haben.


Ab und an kam es zu Kenterungen, aber die "Anfänger/innen" sind aus zähem Holz geschnitzt. Mensch und Material wurden stets zügig geborgen, alles sortiert und dann wurde weiter geübt. Das Wetter war ja auch blendend (das Wasser allerdings richtig kalt!)


Zurück am Campingplatz wurde ein Grillabend vorbereitet. Wir beiden Senioren zogen es vor Essen zu gehen. Unsere Wahl fiel auf den Schwarzen Adler zweieinhalb Dörfer flussauf. Anschließend warfen wir noch einen Blick in den Lech oberhalb von Stockach.

Dieser Blick war sehr ernüchternd. Der Pegel war so niedrig, dass aus der dort unterhalb der Brücke liegenden Stufe lauter Steine hervor ragten, die sie nur unter großen Materialopfern befahr erscheinen ließ. Wir plädierten - zurück am Campingplatz - für die erneute Befahrung des unteren Abschnitts, der bei diesem niedrigen Pegel durchaus spaßig ist weil jede Schwelle Kehrwasser und Wellen bietet, die sonst eher überspült sind.

Morgens nach dem Frühstück wurden also wieder Autos versetzt, wir zogen uns um und paddelten in der gleichen Gruppenkonstellation wie am Vortag los. Erneut hatten wir wieder richtig viel Spaß obwohl wir etwas wenige exzessiv übten.


An einer Spielstelle fand Rolf die Reste eines alten GFK-Kajaks. Andere Stellen wurden gründlich besichtigt bevor wir uns eine/r nach der/dem anderen hinunter wagten. Manchmal stand jemand mit dem Wurfsack unten und wartete bis alle durch waren.


Im nachfolgenden kurzen Filmchen ist Rolf bei der Befahrung einer Engstelle mit mächtig hohen Wellen zu sehen. An dieser Stelle hielten wir uns lange auf und einige fuhren sie mehrfach.


Kurz hinter dem Naturschutz-zentrum auf der neuen Brücke nach Klimm befindet sich eine Walze, die ebenfalls das eine oder andere Opfer forderte. Die Gekenterten namens gelassen. Die Boote wurden geleert, man stieg wieder ein und paddelte weiter.


An einer Stelle begegneten uns zwei Tandemcanadier. Aus einem heraus erkundigten sich die betagten Stechpaddler, ob wohl noch schwierige Stellen zu erwarten seien. Obwohl ich den weiteren Verlauf nicht kenne bestätigte ich das möglichst glaubhaft.

Ich wies zudem darauf hin, dass Schwimmwesten hilfreich seien. Den mir hierauf entgegengebrachten Missmut wollte ich nicht noch mit einer Bemerkung über die segensreiche Wirkung von Wildwasserhelmen potenzieren. Ich verkniff mir weitere Belehrungen obwohl mir unbegreiflich bleibt wie man einen unbekannten Alpenfluss im Wandercanadier ohne Sicherheitsausrüstung und mit gefährlichen Spritzdecken paddeln kann.

An der Ausstiegstelle angekommen zogen wir uns um, verluden die Boote und fuhren zum Café "Treibholz" wo wir Kaffee und Kuchen zu uns nahmen und vom Wirt hilfreiche Hinweise zur Umfahrung des Grenzstaus bekamen. Der ließ dann auch tatsächlich vermeiden.

Auf dem Campingplatz wurden bei einsetzendem Regen hektisch die Zelte abgebaut, eine hastige Verabschiedungsrunde folgte und dann brachen wir zu einer vergnüglichen Heimfahrt durch das Tannheimer Tal auf. Um Acht am Abend waren wir schon wieder in Tübingen.

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